Dienstag, 09. September 2025
Da bleibt nicht mehr viel vom Apfel!
AKEW besucht Weltacker in Wolfersheim
Nur 12 % der eisfreien Landoberfläche der Erde werden als Acker genutzt, um derzeit ca. 8 Milliarden Menschen zu ernähren. Was das bedeutet, erklärte Rose Vöhringer vom Weltacker-Verein e. V. in Wolfersheim am Beispiel eines Apfels, den sie mit unserer Erde vergleicht: 2/3 des Apfels sind dann schon mal weg, weil die Erde zu 71 % mit Wasser bedeckt ist. Wenn man vom letzten Drittel des Apfels alle Flächen abzieht, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden (können), bleibt vom Apfel nicht mehr viel übrig. Gerade mal ein kleiner Schnipsel. (Siehe Bild) Das muss reichen, um alle Menschen satt zu machen. Vielleicht das eindrücklichste Bild, das der AKEW der Pfarrei bei seinem Besuch auf dem Weltacker am 09.09. mitgenommen hat. „Würde man die verbleibende Fläche gleichmäßig auf alle Menschen aufteilen, blieben 2000 m² Ackerfläche für jeden.“ So Rose Vöhringer. Das müsste reichen, um alles, was wir im Alltag an landwirtschaftlichen Erzeugnissen benötigen, abzudecken. Nicht viel, wenn man bedenkt, wie viel Landwirtschaft in unseren Produkten, die wir tagtäglich konsumieren, steckt. Von der Baumwolle in unserer Kleidung über den Kaffee, den wir am Morgen trinken, und das Müsli, das wir essen, bis hin zum Benzin, in dem bei allen Kraftstoffarten auch sog. Biokraftstoffe beigemischt sind. Nicht zu vergessen natürlich das Fleisch, das wir essen, und die Milch, die wir trinken. Die Viehzucht hat bei weitem den größten Anteil am Flächenverbrauch. Das damit verbundene Plädoyer, weniger Fleisch zu konsumieren, zieht sich fast wie ein roter Faden durch die Führung über das Gelände. Über diese Zusammenhänge informiert der Weltacker anschaulich und zeigt auf seiner Fläche von 2000m² einen Acker, wie man ihn sich normalerweise nicht vorstellt: Wild und vielfältig. Wann sieht man bei uns schon mal eine Mispel, Reis, Tabak oder kann echte Baumwolle sehen und fühlen?
Ein Besuch auf dem Weltacker in Wolfersheim lohnt sich. Denn bei aller Problematik des Themas und bei allen offenen Fragen danach, wie wir zukünftig die Menschheit satt bekommen können, erweist sich der Weltacker auch als ein kleiner Paradiesgarten voller Leben. Gerade durch seine Vielfalt. Ein Ausflug dorthin lohnt sich also: Wer kann, am besten mit Rad!
Mehr Infos unter https://www.bliesgauweltacker.eu/


