Montag, 30. Oktober 2023
Manches können wir nicht riechen!
Ein Wort in eigener Sache aus aktuellem Anlass zum Thema Beisetzung...
In den vergangenen Jahren haben sich die Möglichkeiten bei der Bestattung erheblich verändert und sind vielfältiger geworden. Ruheforst und Friedwald, Kolumbarium oder Friedhof, Urne oder Sarg, Seebestattung oder Wiesengrab und vieles andere mehr nehmen Rücksicht auf die Situation der Angehörigen und den Wunsch des Verstorbenen. Dadurch ist es nicht immer selbstverständlich, dass die Beisetzung am Wohnort erfolgt und auch die Gestaltung der Trauerfeier bietet vielfältige Möglichkeiten. Manche entscheiden sich weiterhin für eine kirchliche Feier, andere wählen einen freien Redner, bei uns auch mal einen Pater vom Kloster, gestalten diesen letzten Moment selbst oder ein Bekannter übernimmt diese sensible Aufgabe. Eine solche Vielfalt ist wichtig und wohltuend. Sie sorgt aber auch für Unklarheiten und Verwirrung. Dies haben wir im Pfarrbüro in den letzten Monaten wiederholt erfahren.
Einige Beispiele:
- Es wurde nachgefragt, warum für die Verstorbene nicht geläutet wurde oder ein Aushang an der Kirche hing. Beim Nachschauen stellten wir fest, dass der zuständige Bestatter und die betroffene Familie uns nicht informiert haben.
- Eine andere Familie hat sich geärgert, dass die Pfarrei sich nicht gemeldet hat und keine Einladung zum Segensgottesdienst für Trauernde verschickt wurde. Auch hier wurden wir nicht informiert.
- Bei einer anderen Verstorbenen ist ihr Tod erst aufgefallen, nachdem der Pfarrbriefausträger niemanden erreicht hat und wir im Meldewesen nachgeschaut haben.
Manches können wir nicht riechen! Unser elektronisches Meldewesen zeigt uns vieles nicht automatisch. Selbst dann wissen wir nicht, ob ein Aushang oder das Läuten der Glocken gewünscht ist. Viele entscheiden sich bewusst für eine Beisetzung im kleinen Kreis oder sogar anonym. All das können wir nicht wissen, wenn eine Meldung bei uns im Computer eingeht.
Deshalb meine Bitte: Rufen Sie bei uns im Pfarrbüro an. Wir informieren dann die zuständigen Sakristane, damit zeitnah die Glocken für den Verstorbenen läuten.
Gerne hängen wir den Namen und das Datum der Beisetzung in unseren Schaukästen aus und informieren Sie über begleitende Angebote in der schweren Zeit der Trauer.
Sie können auch dem Bestatter den Auftrag geben, dass er sich mit uns in Verbindung setzt. Leider dauert es manchmal auch eine gewisse Zeit, bis wir vom Bestatter informiert werden. Manchmal weiß bereits der halbe Ort, wer verstorben ist und das Pfarrbüro ist nicht informiert. Genau hierfür gibt es am Wochenende sogar eine Notfallnummer und sonst den Anrufbeantworter. Im Idealfall informiert uns der Bestatter, wenn er mit Ihnen als Trauerfamilie zusammen ist und klärt direkt den möglichen Termin ab. Dies gibt Ihnen als Familie und uns die Möglichkeit zu handeln und Sie können den Termin für die Beerdigung direkt allen Angehörigen und Freunden mitteilen. Ansonsten wird das Pfarrbüro vom Bestatter informiert und wir melden uns zeitnah bei Ihnen und vereinbaren einen Termin für das Trauergespräch, bei dem Sie auch weitere Informationen bekommen.
Als Pfarrei und Seelsorgeteam ist es uns ein großes Anliegen, dass Sie diesen Weg in der Trauer nicht alleine gehen müssen. Gerne begleiten wir Sie in dieser schwierigen Zeit und verkünden die österliche Hoffnung unseres christlichen Glaubens.
Allerdings: Wir können nicht alles riechen.
Deshalb brauchen wir Ihre Information. Rufen Sie einfach an. Wir haben ein offenes Ohr für Sie.
Ihr Pfarrer Eric Klein